Schulen in Nepal

Der Konflikt zwischen Tibet und China schwelt schon viele Jahre. Inzwischen ist die Grenze dicht und Tibet gehört politisch zu China. Seitdem sind dort keine Projekte mehr möglich. Bereits in den 1950-ern sind viele Tibetaner in das benachbarte Nepal geflohen. Eine bevorzugte Route war das Mustang Tal. Dort leben heute noch sehr viele Tibetaner in ihren Dörfern, aber auch in den Städten, wo sie jedoch bevorzugt in Flüchtlingslagern (Refugee camps) untergebracht sind. Dort bleiben sie unter sich, da sie von der nepalesischen Regierung nicht integriert werden. Um Projekte für tibetanische Flüchtlingskinder anzuschieben oder zu finanzieren, haben wir uns nach langer Corona-Pause auf den Weg nach Nepal gemacht. Dort haben wir Katrin Jäger und ihren Mann Tenzin Chomphel vom Verein Patta e.V. in Kassel in Kathmandu getroffen. Tenzin ist mit uns in seine ehemalige Heimat Ghiling im Upper Mustang gefahren, um uns dort sein Herzensprojekt zu zeigen.

 

In der Schule werden ca. 100 Kinder aus Ghiling und den umliegenden Dörfern bis zur Klasse 8 unterrichtet. Dadurch können Sie in der Nähe ihrer Familien bleiben, anstelle in ein Internat in der weit entfernten Stadt Pokhara zu gehen. Die Ausbildung in der kleinen Schule ist sehr gut, so dass die Kinder mit überdurchschnittlichen Noten die Schule verlassen. Einige der ehemaligen Schüler arbeiten heute als Lehrer an der Schule. Andere gehen nach der Schule zur weiteren Ausbildung in die nächstgelegene Stadt Pokhara oder ins Ausland. Manche – wie Tenzin - kehren dann auch wieder zurück und helfen der infrastrukturschwachen Region. Er hat vor über 20 Jahren die vorhandene heruntergekommene Schule saniert, eine erhebliche Leistung, da Baustoffe mit dem Pferd tagelang in das Tal transportiert werden mussten. Die heutige Straße – wenn man das so nennen kann – ist erst wenige Jahre alt und nur mit Jeep passierbar.

 

Tenzin hat in der Nähe der Schule auch eine Fläche gepachtet und eine Apfelplantage angebaut. Die Ernte hilft heute, die Ausgaben für den Betrieb der Schule zu erwirtschaften. Da die Bäume aber noch sehr klein sind, reicht die Ernte noch nicht für die Eigenständigkeit der Schule aus.

 

Wir haben uns entschieden, in 2022 die sachgebundenen Spenden für Patenschaften für diese Schule auszugeben und haben die gesamte 1. Klasse als Paten übernommen. Katrin Jäger hat uns sehr professionell die Verwendung der Gelder dokumentiert, so dass wir in diesem Jahr auch wieder die Ausbildung für einen kompletten Jahrgang übernehmen wollen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

 

Ausführliche Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter https://www.patta-ev.de/ und http://maitri-ratna.org/index.php

 

Die Straße nach Ghiling kann nur mit dem Jeep befahren werden.

 

Die Schüler lernen im unbeheizten Raum bei Minusgraden.

 

Die Apfelplantage soll in Zukunft den Unterhalt der Schule vollständig finanzieren. Bis die Bäume groß genug sind dauert es allerdings noch ein paar Jahre.

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