Arsenfreies Wasser

AsFreeH2O: Eignung und soziale Akzeptanz von Wasserreinigungstechnologien unter Einfluss zukünftiger Meerwasserspiegelanstiege

(Forschungsprojekt 2016 - 2018, gefördert im Rahmen von HeiKa Explore durch die Universitäten Heidelberg und Karlsruhe)

 

Veränderungen des Meerwasserspiegels haben in vielen Gebieten der Erde Einfluss auf die Wasserqualität und damit auch auf die verfügbaren Süßwasserressourcen. Arsenhaltiges und zunehmend salziges Grundwasser – im Gegensatz zu mikrobiell belastetem Oberflächenwasser – stellt eine besondere Herausforderung dar, die auch einer intensiven Betrachtung des sozialen Umfeldes der Betroffenen erfordert. Die Behandlung des sichtbar verschmutzten Oberflächenwassers ist sowohl technologisch als auch energetisch sinnvoller als die weniger offensichtliche Arsenbelastung des Grundwassers. Bisher wurde jedoch zu wenig unternommen, um der Bevölkerung diese alternative und arsenärmere Wasserressource nahe zu bringen. In diesem Projekt soll am Beispiel von Bangladesch der Grundstein gesetzt werden, um die Herausforderung der Arsenbelastung durch intensive Kollaboration zu verstehen und eine Herangehensweise zu entwickeln, die auf eine derartige Problematik angewendet werden kann.

 

Abb 1: Im Nordwesten von Bangladesch sind bereits einfache Haushaltfilter zur Entfernung von Eisen im Einsatz.

 

         

Abb 2 und 3: Erste und sehr kostengünstige Prototypen, entwickelt am Institut für Geowissenschaften Heidelberg (GEOW), nutzen die einheimische Technologie und kombinieren diese mit einen Filtermaterial, das Arsen adsorbiert (in dem Stoffbeutel auf dem linken Bild).

 

  • Technologisch: Zwei typische Technologien der Arsenentfernung, Adsorption (Heidelberg) und Membrantechnologie (Karlsruhe) werden aufgrund der sich durch Meerwasserspiegel ändernden Wasserqualität evaluiert.
  • Sozial: In zwei verschiedenen Bezirken in Bangladesch (Pabna & Sylhet) werden durch eine vor Ort tätige NGO aus Heidelberg (AGAPE e.V.) die Faktoren des sozio‐kulturellen Umfeldes im Hinblick auf die sich durch Meerwasserspiegel ändernden Ressource Wasser evaluiert.
  • Mit Hilfe der NGO AGAPE e.V. wird ein ethnologischer Ansatz aus anderen Regionen Südostasien auf die lokalen Bedingungen in Bangladesch angepasst, um die Denkweise und Bedürfnisse der Bangladeschi hinsichtlich der Nutzung von Filtertechnologien zu verstehen und zu berücksichtigen.
  • Technologien zur Wasseraufbereitung und Lagerung werden in Hinsicht auf die Entscheidungsprozesse, Akzeptanz sowie Parameter der Technologie‐Adaptation (Betrieb, Energieaufwand, Wasserqualität, Distanz, usw.) integriert.
  • Das Verständnis der Bevölkerung hinsichtlich nicht wahrnehmbarer chemischer Wasserverunreinigungen wird untersucht und durch verständliche Daten kommuniziert. Es wird untersucht inwieweit dieses Wissen die Entscheidung für oder gegen Technologie beeinflussen kann.

 

         

 

Abb 4 und 5: Verschiedene Technologien sollen auf Eignung und soziale Akzeptanz untersucht werden. Es kommen Gemeinschaftsfilter, z. B. Dadpur Grundschule Foto rechts) und Kleinfilter für den Haushaltsgebrauch (links) zum Einsatz.

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