SEZ - Qualifizierter Brunnenbau
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg und dem lokalen Department for Public Health Engineering (DPHE) wurden im Rahmen einer flächendeckenden Untersuchung in der Nähe der Stadt Nabiganj (Nordosten Bangladeschs) vorhandene Brunnen beprobt und mit einfachen Methoden (Arsenschnelltest, Leitfähigkeitsmessung, Abfüllen einer Wasserprobe zur Bestimmung des Eisengehalts) analysiert. Gleichzeitig wurden aus denselben Brunnen Proben für eine professionelle Analyse an der Universität Heidelberg entnommen. Im Vergleich von 4 Standorten kamen wir zu dem Schluss, dass die elektrische Leitfähigkeit ein geeignetes Instrument zur Bewertung der Grundwasserqualität ist, da sie positiv mit dem Arsengehalt korreliert. Einige Ausnahmen waren extrem hohe Leitfähigkeiten, die auf eine Wechselwirkung mit Abwasser bzw. eine schlechte Wasserqualität hinwiesen. Bei den Flaschentests wurde eine Plastikflasche mit Wasser gefüllt und 24 Stunden lang gewartet, um die Eisenausfällung in Farbe und Konsistenz zu untersuchen. Wir fanden heraus, dass Eisenausfällungen aus Bangladesch-Wasser unterschiedlich reagieren und sich teilweise gebildete Flocken nach dem Schütteln schnell wieder ausfallen. Dadurch ergeben sich für diese Standorte nachhaltige Möglichkeiten der Arsenfiltration in Sandfiltern, wie sie von AGAPE e.V. alternativ zu Tiefbrunnen angeboten und unterhalten werden.
In einem zweiten Schritt wurden Tiefbrunnen desselben Gebietes mit geophysikalischen Methoden (Gamma-Log) untersucht. Da bei den Bohrungen keine Sedimentprotokolle erstellt werden, kann dieses Tiefenprofil wichtige Aufschlüsse über die unterirdischen Schichten geben. Wir fanden auch heraus, dass Brunnen außerhalb des Siedlungsgebiets tendenziell niedrigere Arsenkonzentrationen aufweisen als in der Nähe von Häusern oder Teichen. Die Gründe hierfür werden noch untersucht und in Kürze fortgesetzt.
Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg durchgeführt und aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit gefördert.